University Medical Center Göttigen

GENOTYP-PHÄNOTYP BEZIEHUNGEN UND DIE NEUROBIOLOGIE
DES LONGITUDINALEN PSYCHOSEVERLAUFS

Die allumfassende Aufgabe dieser Klinischen Forschergruppe besteht im Beitrag von Schlüsselerkenntnissen für unser Verständnis der komplexen biologischen Zusammenhänge des longitudinalen Verlaufs von Psychosen, insbesondere der Schizophrenie und Bipolaren Störung.

Aktuell gibt es Bemühungen um einen paradigmatischen Wechsel in den anstehenden DSM-V- und ICD-11-Klassifikationen: Messungen des longitudinalen Verlaufs zusammen mit dimensionalen Aspekten werden Kernelemente der neuen Klassifikationssysteme darstellen. Überraschenderweise findet die Integration der longitudinalen Aspekte in den zukünftigen Klassifikationssystemen keine Parallele auf dem Gebiet der biologischen, hauptsächlich genetischen Forschung in der Psychiatrie; aktuelle Bemühungen fokussieren sich hier eher auf größere Samples für Querschnittsdiagnosen als auf die Etablierung longitudinaler Kohorten.

Unsere Klinische Forschergruppe füllt diese Lücke durch entsprechende Untersuchungen großer Kohorten mit einem Phänotyp von Interesse unter Berücksichtigung longitudinaler Aspekte, funktioneller Parameter und Umweltfaktoren.

Aufbauend auf bereits verfügbarem ausgedehnten Wissen und langjähriger eigener Erfahrungen auf den Gebieten psychiatrischer Genetik und Neurobiologie implementieren wir gegenwärtig ein Forschungsnetzwerk, welches die folgenden Domänen umfasst: Genomik und Epigenomik inklusive Pharmakogenetik und Pharmakogenomik, Phänomik, Neurobiologie, und die Erforschung von Umwelteinflüssen.

Die Forschungsergebnisse der Klinischen Forschergruppe werden substantiell zu einem besseren Verständnis der molekularbiologischen Determinanten des longitudinalen Verlaufs der Psychose und ihrer komplexen Interaktionen mit der Umwelt beitragen. Dies wiederum wird hoffentlich zu der Entwicklung neuer Therapien beitragen, welche langfristige Erfolge in der Behandlung von Psychosen bewirken.

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Last update:
06.02.2015